MOLVENO FOR OCR LOVERS – Alessandro Bettega, Präsident Molveno Holiday
Ciao Alessandro, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Vielleicht kannst Du Dich unseren Followern kurz vorstellen?
Mein Name ist Alessandro Bettega, bin 40 Jahre alt und der Besitzer eines der ältesten Hotels (in Familienbesitz) in der Region, das über 120 Jahre alt ist. Seit 7 Jahren bin ich auch Präsident des Tourism & Hospitality Board „Molveno Holiday“.
Molveno Holiday unterstützt die meisten lokalen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Tourismus wie Unterkünfte, Handwerk, kommerzielle Aktivitäten, Restaurants, Seilbahnen, Sitm und die Stadt, um Veranstaltungen zu organisieren und die Marketingkampagnen für sie voranzutreiben. Ich bin aus Leidenschaft Rallyefahrer und habe bis 2009 als Profi an der Junioren-Rallye-Weltmeisterschaft teilgenommen.
Molveno ist der Geburtsort des X-WARRIOR Hindernisrennens. Was hast Du erwartet, als Du zum ersten Mal vor der Idee eines Hindernisrennens “in nature” standest?
Als ich das X-WARRIOR-Team zum ersten Mal traf und man mir die Idee eines “natural obstacle races” vorstellte, war klar, dass dies perfekt zu uns passen würde. Sozusagen ein “perfect fit” mit genauer Passform in unsere Landschaft, die Seen, die Ufer, den Wald, die Berge.
Molveno befindet sich in einem Naturschutzgebiet, in dem wir uns sehr um Natur und Nachhaltigkeit kümmern.
Seit der ersten Ausgabe hat sich X-WARRIOR sehr entwickelt. Wo siehst Du das Rennen jetzt im Vergleich zum ersten Jahr – und vielleicht auch im Vergleich zu anderen OCR-Events vs Trailruns?
Gemeinsam haben wir das Rennen und den Event im Laufe der Jahre ständig weiterentwickelt. Wir können jetzt neue spektakuläre Hindernisse für Sportler und Zuschauer bieten. Klar, wir haben noch Raum für weitere Verbesserungen, die wir kontinuierlich angehen. Von Anfang an haben sowohl die Athleten als auch die Zuschauer das Rennen sehr geschätzt – was für uns das Wichtigste ist.
Es ist auch schwierig, es mit regulären Trailrunning-Events oder anderen Hindernisereignissen zu vergleichen, da X-WARRIOR doch sehr einzigartig ist.
Molveno ist auch für seine atemberaubende Landschaft bekannt, die sich nahtlos in die Rennstrecke einfügt. Gibt es ein Hindernis, auf das Du besonders stolz bist?
Ich denke, wir haben viele einzigartige Hindernisse und Streckenabschnitte. Ich mag das natürliche Flussbett in dem wir uns bewegen, den großen WATER FALL CLIMB, die MOLVENO PYRAMIDE und ganz besonders die vielen Single Trails in den Wäldern, aber vor allem die vielen unterschiedlichen Landschaften auf der Strecke.
Die hohe Anzahl der Hindernisse erfordert natürlich auch viele Sicherheitsmaßnahmen. Wie geht Ihr damit um, um das Rennen sicher zu machen unter dem Motto, “safety first”?
Es ist einfach! Wir möchten, dass die Athleten am Rennen teilnehmen, ohne an ihre Sicherheit zu denken. Sie sollten die Wege und Hindernisse vollständig genießen. Als Rallyefahrer weiß ich auch, wie wichtig Sicherheit ist und wie mental dieser Aspekt den Sportler beeinflusst.
Daher wird unser Sicherheitsplan von Experten entwickelt: Ärzten, Sanitätern und Feuerwehrleuten.
Nicht nur die Landschaft macht den X-WARRIOR in Molveno so besonders, sondern auch die Kombination aus Wasserfällen, FLOATING BRIDGE, TYROLEAN TRAVERSE sowie Europas längstem TARZAN SWING vs MONKEY BAR, usw. Wie entwickeln Du diese Ideen zusammen mit dem X-WARRIOR-Team und wie realisiert ihr das alles?
Alle Ideen werden am Anfang vom X-WARRIOR-Team vorgestellt und anschließend diskutiert. Da das gesamte Team so kreativ ist, müssen wir viele Ideen und Konzepte einschränken und uns darauf einigen, uns auf die wichtigsten zu konzentrieren. Natürlich sind unsere Weltklasse-Hindernisse, der längste TARZAN SWING sowie die MONSTER MONKEY BAR, beeindruckend und macht uns “very competitive”.
Stefano, Gianni und das lokale Team in Molveno greifen diese Ideen auf und bauen die Hindernisse. Anfangs hatten wir hier natürlich keine Erfahrung, aber im Laufe der Jahre haben wir uns sehr verbessert. Außerdem haben wir viele Unterstützer hier in Molveno, die ihre Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen. Mit einem so starken Team läuft das alles reibungslos.
Das Molveno Team besteht aus vielen Menschen. Wie viele sind an der Vorbereitung beteiligt und wie viele sind normalerweise am Renntag dabei? Wir gehen davon aus, dass es schon so einige sein müssen die zusammenkommen, um das Rennen umzusetzen.
Wir haben zwei Verantwortliche für alles und dann kleine Teams von 4 bis 10 Personen. Wir haben aber auch große Unterstützung von der örtlichen Gemeinde hier in Molveno, und Unternehmen erlauben uns auch, ihre Mitarbeiter um Unterstützung zu bitten.
Meine Aufgabe ist es, unser Team zu unterstützen und eine selbstbewusste Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Ich möchte darauf hinweisen, dass während des Renntages die unverzichtbare Anwesenheit und Zusammenarbeit der gesamten Gruppe von Freiwilligen, etwa 50 jungen Menschen aus Molveno und den umliegenden Dörfern, die uns im heiklen Moment des Wettbewerbs helfen. Ohne diese Unterstützung wäre es unmöglich, diese Art von Veranstaltung zu organisieren. Alle unsere Freiwilligen kommen aus verschiedenen Vereinen in der Umgebung.
Neben dem X-WARRIOR ist Molveno das ganze Jahr über ein Outdoor-Sportparadies – vom Wintersport über Wandern, Mountainbiken bis hin zu Wassersport. Vielleicht kannst Du unseren Lesern einige Ratschläge geben, wie sie zwei oder drei Tage nach dem Rennen in der Region verbringen können?
Sie können hier viele Dinge tun. Zwei oder drei Tage reichen natürlich nicht aus, um hier alles zu entdecken, aber dennoch ein guter Anfang. Am ersten Tag nach dem Rennen ist sicherlich relaxen am See ein gutter Start um ein wenig zu entspannen. Dann vielleicht morgens laufen gehen und die atemberaubende Aussicht und Landschaft genießen. Ein Kleiner Spaziergang zu Fortini di Napoleno ein schnelles Mittagessen, am frühen Nachmittag nach Molveno zurückkehren und dort die neuesten Elektroboote mieten. Es ist total ruhig und der See liegt in der Stille und man kann isch perfekt entspannen. Dann, am L’Aquilone ein Eis aus der Region genießen.
Abends in die Innenstadt und in der Fußgängerzone spazieren, den ein oder anderen Drink in einer Bar, oder einen typischen Aperitif (Spritz!) Und dann, klar das Abendessen in den Hotels / Apartments oder Restaurants. Und normalerweise gibt es nach dem Abendessen Live-Musik im Stadtzentrum.
Für den zweiten Tag würde ich ein Mountainbike mieten und Altopiano Della Paganella erkunden, das voller Trails mit Schwerpunkt auf Enduro und All-Mountain-Bedingungen ist – dort gibt es auch eine sagenhafte Downhill Abfahrt. Aber auch sehr einfache Trails für Kinder und Anfänger in Molveno. Sie können an einem der „Rifugios“ (Berghütten) anhalten, um etwas zu essen und dann weiter. Abends, relaxen am See oder im öffentlichen Schwimmbad mit dem Funpark für Kinder.
Am dritten Tag, eine Wanderung beispielsweise das Rifugio Croz Dell’Altissimo im Herzen der Brenta Dolomiti-Berge und dort zu Mittag zu essen. Am Nachmittag können Sie Ihr Adrenalin steigern und mit einem der örtlichen Führer Paragliding versuchen.
Italien ist das Land des guten Geschmacks, das auf der ganzen Welt bekannt ist. Wo können Sportler vor und vor allem nach dem Rennen das beste Essen und den besten Kaffee bekommen? Irgendwelche Empfehlungen?
Es gibt viele lokale Restaurants und Bars, in denen man völlig unkompliziert ein gutes Essen oder auch nur einen Kaffee genießen kann. Alle sind gut, daher ist es schwierig, ein oder zwei auszuwählen. Sie werden auf keinen Fall enttäuscht sein. Wenn Sie nur etwas trinken möchten, sind die Bars Imperia, La Botte oder Cinastic “the place to be”.
Dein Vater war ein erfolgreicher und bekannter Rallyefahrer und Du teilst die gleiche Leidenschaft. Hast Du spezielle Pläne für dieses Jahr?
Ich werde an der italienischen Race Day Championship teilnehmen. Es ist eine von Pirelli organisierte Veranstaltung, bei der hauptsächlich auf Schotterstraßen gefahren wird und ich dort mit einem Skoda R5-Rallye-Auto Vollegas geben.
Und im Jahr 2022 habe ich einige große Pläne und versuche, meinen großen Traum zu erfüllen und an der Rallye Dakar teilzunehmen. Es ist immer noch ein Geheimnis, aber ich arbeite daran.
Wie sehr hat dich dein Vater beeinflusst – nicht nur beim Rallyesport, sondern auch bei der Leidenschaft für Sport abseits der ausgetretenen Pfade?
Leider ist mein Vater gestorben, als ich erst vier Jahre alt war, aber ich denke, er hat mich sehr beeinflusst, hauptsächlich durch unsere gemeinsame DNA. Während meiner Kindheit erinnern mich die Videos und Bilder zu Hause auch daran, worum es beim Rallyesport geht. Ohne Vater aufgewachsen, habe ich als Kind immer versucht, unabhängig zu sein, was dann natürlich meinen Charakter beeinflusst hat und mich fukussiert hat.
Hat dich das auch beeinflusst, dem X-WARRIOR die Chance zu geben, in Molveno zu starten? War das Rennkonzept auch ein wenig Rally, komplett im Gelände und eine schwierige Herausforderung für alle Teilnehmer?
Ja, ich denke, ich bin eine wettbewerbsfähige Person, und es war eine Herausforderung, das Rennen hier in Molveno zum ersten Mal zu organisieren. Und es für mich persönlich wichtig, immer wieder neue Herausforderungen zu suchen.
Was möchtest Du, wenn Du einige Monate in die Zukunft blickst, am 15. und 16. Mai 2021 nach diesem schwierigen Jahr 2020 sehen?
Ich möchte nur sehen, dass das Rennen dieses Jahr in Molveno stattfindet und alle Athleten wiederzutreffen und ein “smile in the eyes” zu sehen – das ist alles.
Vielen Dank für Deine Zeit und die vielen persönlichen Worte. Wir freuen uns sehr darauf, Dich, Deine Crew und das X-WARRIOR-Team Mitte Mai zu treffen.