Charles Franzke über X-Warrior´s Natural Obstacle Race
Mitte Mai geht es mit der Auftaktveranstaltung in Molveno wieder so richtig los, wenn sportbegeisterte Enthusiasten aus Halb-Europa zum X-Warrior Naturall Obstacle Race einfallen. Nach den sehr gelungenen Premieren-Veranstaltungen den vergangenen Jahren in Molveno sind 2022 zwei weitere Races am Start: 1x i Arosa, Schweiz, und 1x inStuben am Arlberg, Österreich. Die Erwartungen sind hoch und die Veranstalter konnten den deutschen OCR-Pro-Runner Charles Franzke als sog. Supervisor: Course & Obstacles gewinnen. Das war Grund genug für uns sich mit Charles ausgiebig zu den Themen OCR und Molveno / X-Warrior auszutauschen.
Servus Charles und vielen Dank für deine Zeit. Auch wenn dich die meisten Sportverrückten OCR-Athleten in Deutschland und Nachbarländer kennen, vielleicht willst du dich doch in 2-3 Sätzen kurz vorstellen?
Seit 2012 bin ich mit voller Leidenschaft OCR-Athlet. Als ehemaliger Schwimmer und Biathlet habe ich den Sport praktisch im Blut. In den letzten Jahren habe ich an über 100 OCRs teilgenommen und mehr als 60 Podiums erreicht. Beruflich bin ich selbstständig als Versicherungsvermittler bei der Allianz. Seit Oktober letzten Jahres habe ich meine eigene Agentur übernehmen. Nebengewerblich trainiere ich Athleten aller Ambitionen und gebe motivierende Workshops für Firmen.
Auch in den vergangenen Jahren warst du bereits bei X-Warrior für die Strecke verantwortlich. Verrate uns doch mal wie es eigentlich dazu gekommen, dass du direkt von Tag 1 bei einem neuen OCR Format dabei bist?
An den ersten Anruf kann ich mich sehr genau erinnern. Ich war gerade zur Herbacin Challenge mit Joey Kelley in Island in einem fetten Land Rover unterwegs als plötzlich mein Telefon klingelte. In einem sehr interessanten Gespräch wurde mir erklärt, welche Bedeutung der X-Warrior bekommen soll. Ein Nature Obstacle Race in den Alpen hat sich sehr spannend angehört. Außerdem habe ich so die Möglichkeit meine Erfahrungen aus mittlerweile über 100 OCRs einfließen zu lassen
Wie würdest du die DNA von X-Warrior beschreiben? Was hebt ihn von all den anderen Events – egal ob regional oder international – ab?
Die Kulissen der Rennen sind atemberaubend. Die Event an sich sind sehr familiär, ein standardisiertes Rennen wird man bei X-Warrior nicht finden. Es ist ein Konzept, back to the nature, wir nutzen landschaftliche Gegebenheiten um Strecken interessant zu gestalten und Obstacles auf fast schon natürliche Weise einzubauen. Die örtlichen Gegebenheiten binden wir dabei so gut es geht ein, dabei ist die enge Kooperation mit den lokalen Verantwortungsträgern sehr, sehr partnerschaftlich und es wird uns vieles möglich gemacht, was sonst vielleicht garnicht möglich ist . Wir bauen keine Gerüsthindernisse aus Stahl oder Metall, es werden keine künstlich Szenerien geschaffen. Wir gehen „back to the nature“, viel aus Holz, viel aus Hanf, nutzen Wässerfälle, Flußläufe, viel Single-Trails, Anstiege, und vieles mehr. Bei jedem neuen Event kommt es sehr darauf an, ob und wie man die Topographie lesen kann.
Auch wir waren im vergangenen Jahr in Molveno aktiv dabei und wirklich begeistert. Was sind deine Pläne und Ziele für den X-Warrior in 2022?
Wir arbeiten intensiv am Streckenverlauf und mit den in 2022 neu hinzukommenden Races auch in Arosa und Stuben am Arlberg kommen 6-8 Hindernisse (verschiedene Riggs, eine Tyrolean Traverse, sowie eine Tripple Wall, als auch Slippery Wall und natürlich viele Hangel-Hindernisse) hinzu. Wichtig ist uns dabei, wie schon in Molveno, „unique obstacles“ zu schaffen, u.a. in Molveno, das Obstacle ´THE PYRAMID´ oder Europa´s längster TARZAN SWING, in Arosa der AROSA TOWER und der BEAR CRAWL, in Stuben THE BIG CHICK, eine Monster Chicken Ladder über einen Bachabschnitt und themenbezogen, den HEAVY SNOWBOARD PULL – außerdem i Stuben, ein phänomenales WATERFALL Obstacle. Die Strecken sind von der Laufdynamik optimiert und die Obstacles strategisch auf der Strecke positioniert.
Offiziell bist du ja als „Supervisor: Course & Obstacles“ Teil der Crew. Wie genau sieht dein Job aus und wie lange im Voraus beginnen für euch die Arbeiten?
Die Arbeit beginnt direkt nach dem Event. Feedback wird eingeholt und gleich als Chance zur Entwicklung umgesetzt. Ich versuche mit meinem Wissen die Strecke so zu gestalten, dass sie für jeden Athleten eine schöne Herausforderung darstellt, ganz egal ob Beginner oder Obstacle Pro und er gleichzeitig in den Genuss der beeindruckenden Landschaft Molveno kommt. Ich stehe praktisch mit Rat und Tat aktiv zur Seite, checke die Strecken und entwickle seit neuestem auch die passenden Obstales.
Blöde Frage, aber nimmst Du selbst an den Rennen teil und willst ganz oben stehen?
Ich starte natürlich dabei, allerdings starte ich außer Konkurrenz, da ich Strecke & Hindernisse natürlich bestens kenne. Aber wer die Strecken und Hindernissen kennenlernen möchte, Freitags vor den Race-Weekends mache ich eine persönliche Streckenbesichtigung samt Tipps und Tricks als Mini-Trainingslager, und wer Lust hat trifft mich auch schon in der Vorwoche in den einzelnen Race-Destinations an. Als Teil des Teams bin ich vor Ort und bereite alles mit vor und gebe den Dingen hoffentlich den letzten Schliff für ein wirkliches OCR Top Event mit Qualität und allen Ansprüchen, für Jedermann/-frau sowie für top-class Athletes.
Danke für deine Zeit, wir können es kaum noch erwarten! Viel Erfolg für dich und deine Familie und auf bald mit dem Start in Molveno!